Du möchtest erste Mitarbeiter einstellen
Du bist Einzelunternehmer, Freiberufler oder Startup und möchtest zu Deiner Entlastung nun erste Mitarbeiter einstellen.
Nachdem Du bisher alles eigenständig erledigt hast,
- alle Produktionsschritte Deines (Dienstleistungs-) Angebotes
- Angebote-, Datenschutzerklärungen- oder Rechnungen-Schreiben
- Visitenkarten-, Flyer- oder Weihnachtskarten-Druck,
- Erstellung Deiner Website
- …,
Dein Geschäft wächst und Du Dich nicht mehr ausreichend um Deine Kunden (-gewinnung und -bindung) kümmern kannst, ist der Zeitpunkt gekommen, Aufgaben zu delegieren.
Was Du am besten delegierst
Du fragst Dich, welche Aufgaben Du am besten abgeben sollst?
Dreh die Frage um und frage Dich,
- welche Aufgaben Dir am meisten Freude machen,
- Dir super schnell und leicht von der Hand gehen und
- Dich wirklich erfüllen.
Und dann gib diese keinesfalls aus der Hand 😉
Denn Du bist am besten, wenn Du die Dinge tust, die Dir Freude machen, sich leicht und nicht nach Arbeit anfühlen. Wenn Du für Deine Tätigkeiten brennst und diese mit Leidenschaft ausführst, wirst Du Deine Kunden begeistern und neue anziehen.
Solltest Du an diesem Punkt feststellen, dass Dir überwiegend die Aufgaben leicht fallen und Spaß machen, die wenig bis gar nichts mit Deinem Kundenangebot zu tun haben, solltest Du dieses noch einmal auf den Prüfstand stellen und ggf. an Deine Stärken anpassen.
Diese Aufgaben könnten erste Mitarbeiter übernehmen
Wenn Du bisher noch keine Erfahrung in Mitarbeiterführung hast, könntest Du im ersten Schritt klein anfangen.
Neben den Tätigkeiten, die Du z.B. an einen Steuerberater oder andere externe Dienstleister, wie z.B. eine(n) virtuelle AssistentIn, abgeben kannst, könntest Du überlegen, was zunächst geeignet ist, von einem Mitarbeiter im Mini-, Midi-Job oder Studentenjob, also mit wenigen Stunden in der Woche, erledigt zu werden.
- Was ist wenig zeitkritisch
- Was kommt bisher zu kurz und soll langfristig ausgebaut werden
- Was belastet Dich am stärksten und entzieht Dir Energie
- Was hindert Dich daran, Dich aktiv um den Verkauf, sprich ums Geldverdienen zu kümmern
- Was ist relativ einfach oder überschaubar in den Anforderungen, so dass Du Quereinsteiger oder Berufsneulinge damit beschäftigen könntest
- …
Es hat Vorteile klein anzufangen
Wenn Du erste Mitarbeiter einstellen willst, hat es viele Vorteile, klein anzufangen.
Arbeits- und Sozialversicherungsrecht
Erste Mitarbeiter: Das bedeutet auch
- Deinen ersten Arbeitsvertrag schreiben,
- eine Betriebsnummer bei der Bundesagentur für Arbeit beantragen,
- Deine erste Anmeldung beim Finanzamt, dem Sozialversicherungsträger (Krankenkasse/Minijobzentrale) und der gesetzlichen Unfallversicherung,
- die erste Arbeitszeit- und Urlaubsanspruchs-Berechnung mit Arbeitszeit- und Fehlzeitenerfassung,
- die erste Krankmeldung,
- …
Wenn Du mit einer Aushilfe, einem Mitarbeiter im Minijob oder einem Schüler/Studenten anfängst, lernst Du alle diese Anforderungen kennen und hast genügend Zeit, Dich damit auseinander zu setzen.
Dann gehen Dir diese formalen Aspekte später viel leichter von der Hand und Du kannst anhand dieser Erfahrungen z.B. Vorlagen erstellen und
Prozesse entwickeln oder anpassen
Du lernst Deine Abläufe und Prozesse so zu strukturieren, dass die Zusammenarbeit reibungslos läuft und ihr Hand in Hand arbeitet.
Nutze die Digitalisierung, um Prozesse zu systematisieren und z.B. gemeinsame Ablagen oder einen gemeinsamen Kalender zu ermöglichen.
Delegieren lernen
Es ist gar nicht so einfach zu entscheiden, was und in welchem Umfang Du von Deinen Aufgaben abgeben möchtest und welchen Zeitaufwand die vollständige Erledigung benötigt.
Wenn Du kleine Pakete schnürst fällt es Dir später leicht, angemessene Erwartungen an Leistungsfähigkeit und Qualität Deiner Mitarbeiter zu stellen und auch die Verantwortung für diese Aufgaben zu übertragen.
Es ist sinnvoll, für Dich und Deinen ersten Mitarbeiter, einen Qualitätsstandard zu definieren, der eine Messbarkeit der Ergebnisse ermöglicht.
Loslassen üben
Du kannst ausprobieren, ob Du loslassen kannst.
Nichts ist für Mitarbeiter*innen schlimmer als permanente Kontrolle.
Vertrauen in Dich und Deinen ersten Mitarbeiter aufbauen
Durch das Erleben, dass Dein erster Mitarbeiter seine Aufgaben gewissenhaft und zuverlässig, möglichst mit strahlenden Augen erledigt, wird es Dir leichtfallen, Vertrauen aufzubauen und weitere Aufgaben zu delegieren.
Aufgaben nach Stärken und Vorlieben verteilen
Wenn Du kleinere Einheiten an verschiedene Personen abgibst, ist es viel leichter, Mitarbeiter*innen für die jeweiligen Aufgaben zu finden.
Da jeder unterschiedliche Stärken und Vorlieben hat, wirst Du mit einem klar abgegrenzten Aufgabenfeld genau die Menschen für eine Mitarbeit begeistern, die für dieses eine Thema brennen.
- Ein Schüler, der Social Media liebt,
- eine Rentnerin, die in der Welt der Zahlen aufblüht,
- ein alleinerziehender Vater, der ein wahres Organisationstalent ist,
- eine taube Näherin, die der Lärm einer Hochleistungsmaschine nicht stört….
Denke quer und an Zielgruppen, die Deine Mitbewerber in der Regel nicht ansprechen.
Langsam wachsen bei relativ geringem Risiko für beide Seiten
Da für viele der o.g. Zielgruppen die Beschäftigung bei Dir ein Zusatzeinkommen bedeutet oder ihnen erst den Wiedereinstieg ins Berufsleben ermöglicht, ist das finanzielle Risiko für beide Seiten relativ gering.
Solltet ihr nicht zusammenpassen oder Du feststellen, dass
- Du Dich noch schwer damit tust, Dinge abzugeben oder Dich so zu organisieren, dass die Mitarbeiter wirklich Entlastung und nicht eher zusätzliche Belastung sind oder
- die Erträge eine Weiterbeschäftigung im schlimmsten Fall nicht mehr zulassen,
tut eine Trennung zumindest finanziell nicht ganz so weh.
Und wenn es gut läuft, habt ihr beide einen unglaublichen Gewinn.
Ggf. kannst Du die Beschäftigungszeiten der neuen Mitarbeiter später ausweiten (wenn es zur persönlichen Entwicklung und den Wünschen passt) oder ihr sucht gemeinsam eine weitere Person, die Euch ergänzt.
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